Heinz Mack wurde am 8. März 1931 im hessischen Lollar geboren. 1950 begann er ein Kunststudium an der Düsseldorfer Akademie, ab 1953 studierte er überdies Philosophie in Köln. 1956 legte er sein Staatsexamen in Philosophie und Kunsterziehung ab. Im selben Jahr bezog er in Düsseldorf sein erstes Atelier, das er sich mit Otto Piene teilte. Schon in diesen frühen Jahren beschäftigte sich Heinz Mack mit der Beschaffenheit von Licht und Vibration. Es entstanden die Dynamischen Strukturen, Bilder, die ausschließlich aus einer Skala von Schwarz- und Weißwerten in vertikal oder horizontal gesetzten Geraden bestehen. Ebenfalls in Gemeinschaft mit Piene eröffnete Heinz Mack in den Atelierräumen in der Gladbacher Straße eine Reihe von Abendausstellungen, deren Erfolg schließlich zur Gründung der Künstlergruppe ZERO führte. Den Begriff hatten Mack und seine Mitstreiter bereits 1957 geprägt, als eigentlicher Gründungsakt gilt allerdings die 7. Abendausstellung, die am 24. April 1958 veranstaltet wurde und unter dem Motto »Das rote Bild« stand. Ihre Kunst begriffen Macke und Piene auch als Antwort auf die intellektuelle und ästhetische Leere in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Bereits im Jahr 1959 erhielt Heinz Mack den Kunstpreis der Stadt Krefeld, im selben Jahr nahm er zum ersten Mal an der documenta in Kassel teil. 1960 durfte er seine erste Einzelausstellung in der Berliner Fasanenstraße eröffnen. Im selben Jahr versuchte er sich erstmals an seinen sogenannten »Rotoren«, von Motoren bewegten Reliefstrukturen. 1961 gesellte sich Günther Uecker zu Piene und Mack, gemeinsam arbeitete man an den »Lichtmühlen«. Sein vielschichtiges Spiel mit dem Licht treibt Mack mit Skulpturen aus ganz unterschiedlichen Materialien, mit virtuoser Leichtigkeit entwirft er Stelen, Reliefs und Kuben aus Licht, schafft Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und Fotografien. 1966 nahm er zum zweiten Mal an der documenta teil, 1970 vertrat er die Bundesrepublik Deutschland auf der Biennale in Venedig, trat eine Professur in Osaka an und wurde Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der er bis 1992 angehörte.
Inzwischen werden für Werke von Heinz Mack Preise in beachtlicher Höhe bezahlt. Für den Künstler hat die Kommerzialisierung der Kunst etwas Beunruhigendes. Andererseits ist er froh, dass er sich heute eine Heizung leisten kann – in jungen Jahren verbrachte er im Winter Zeit in Hotelfoyers, um sich dort aufzuwärmen, weil es in seinem unbeheizten Atelier bitterkalt war. 1984 wurde es Heinz Mack hingegen deutlich zu heiß: In diesem Jahr verlor er sein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus in Mönchengladbach durch einen Brand, dabei wurden auch zahlreiche seiner Werke vernichtet. An Inhalten für neue Ausstellungen mangelt es Heinz Mack trotz dieses Tiefschlags nicht: Der umtriebige Künstler hat inzwischen vier umfangreiche Lager mit einer Fläche von zusammen rund 1200 Quadratmetern voller Kunstwerke angelegt. Die stolze Ausbeute schiebt er auf seinen immensen Fleiß, der ihn nicht ruhen lässt.
Heinz Mack lebt und arbeitet abwechselnd in Mönchengladbach und auf Ibiza.